Geschichte Gratkorns

Die Er6ffnung des Teilsttlckes Mtlrzzuschlag - Graz der ftlr die Entwicklung der Papierfabrik so wichtige Stldbahn erfolgte am 21. Oktober 1844, die Strecke Wien -Triest war am 27. Juli 1857 durchgehend befahrbar. Lithographie des Johann Vincenz Pleim urn 1845. (J. V. Peim, Nr. 344.) Triest. Mit kaiserlichem ErlaB vom 19. Dezember 1841 wird der Bahnbau der stidlichen Staatsbahn bewilligt, am 21. Oktober 1844 wird die Strecke von Mtirzzuschlag nach Graz er6ffnet, die Er6ffnung des letz- ten, fur die weitere wirtschaftli- che Entwicklung St. Stefans am Gratkom ebenso wichtigen Teil- sttickes der Bahnlinie Wien -Tri- est erfolgte am 27. Juli 1857.22 Damit in Zusammenhang steht sicherlich die Er6ffnung der neu- en Murbrticke beim Fischerwirt am 12. Mai 1845. Die Produkte der Papierfabrik fanden nun leichter Absatz, Gratwein wur- de zu einem verkehrstechnisch bestimmenden Faktor des Grat- korner / Gratweiner Beckens. Dies zeigte sogar derart massive Auswirkungen, daB sich die Pa- pierfabrik j ahrzehntelang nicht mehr als mach St. Stefan am Grat- korn zugeh6rig betrachtete son- dem dal3 am offiziellen Brefkopf der Zusatz „bei Gratwein" auf- schien. Firmenpolitisch mochte dies verstandlich sein, dem Immage der Gemeinde St. Ste- fan am Gratkorn als Sitz einer bedeutenden Papierindustrie war dies h6chst abtraglich. Dies ging sogar soweit, daB ein etwa 1924/ 26 bei der Zigeunerh6hle geta- tigter Mtinzdepotfund als „Grat- weiner" Mtinzfund in die Fach- 1iteratur einging und seither un- ter diesem Namen publiziert wird23 und zahlreiche zeitgen6s- sische Ansichtskarten den Na- men St. Stefan oder Gratkorn einfach nicht zur Kenntnis nah- men. Die Er6ffnung der Stidbahn brachte der Papierfabrik jeden- falls erhebliche Vorteile im verkehrstechnischen Bereich (ktirzere Lieferfristen, AnschluB an das europaische Hauptverkehrsnetz) , andererseits fuhrte die Verlagerung des Ver- kehrs von der alten TriesterstraBe auf die Schiene im Mur- und Mtirztal zum Niedergang zahl- reicher Gewerbezweige wie zum 22 Vgl. Strach, Geschichte c!er Elsen- bahnen cler osterr.- ungar, Mom- archie, Jubi!aumsausgabe. 23 Vgl. 0 Burb6ck,1978, S.178, (Auf der Verbre!tungskarte, S 179, Ist der Fundplatz hingegen korrekt am 6st!ichen Murufer e!ngezelch- net.)

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