Geschichte Gratkorns
Kinderfreunde Gratkorn Die Kinderfreunde Gratkorn wurden am 28. Mai 1922 als Verein "Arbeiter Kinderfreunde" gegrtindet. Aus den anfanglichen Bemtihungen beherzter Gratkor- ner ist bald eine Organisation ent- standen, die das gesellschaftspo- litische Leben im Ort in vielfacher Weise beeinfluBt hat. Die Notwen- digkeit dieser Grtindung leitete sich einerseits aus der materiellen Not der Menschen andererseits von der Tatsache, daB Kinder ohne Schutz und Rechte aufwuchsen, ab. Bereits 1924 wurde im rtickwarti- gen Teil des Syzhauses ein 6ffent- 1ich zuganglicher Kindergarten errichtet, in den durchschnittlich 30 Kinder ab dem vierten Lebens- jahr untergebracht waren. Im Janner 1925 beschloB der Vereins- vorstand ein Grundsthck im Aus- maB von 5.755 m2 zu erwerben, urn einen eigenen Kinderhort so- wie eine Spielwiese zu errichten. Dieses Grundsttick n6rdlich des Sportstadions blieb damn bis 1996 Heimstatt der Kinderfreunde. Der finanzielle EngpaB infolge der ho- hen Investitionssumme machte es erst drei Jahre spater m691ich, mit dem Bau einer Holzbaracke als Unterkunft zu beginnen. In diese Zeit fallt auch die Grfundung der "Roten Falken". Der 13. Februar 1934 bedeutete das vorlaufige Ende der Kinderfreunde Gratkorn. Der Verein wird beh6rdlich aufge- lost und verboten, samtliche Ein- richtungen von der Heimwehr be- schlagnahmt und in weiterer Fol- ge dem Verein "Jung Vaterland" einverleibt. Mit der nationalsozia- 1istischen Machthbernahme wech- selt die Liegenschaft abermals den Besitzer. Per Bescheid vom 30. Mai 1939 tibemimmt die NSDAP- Hitlerjugend das Areal. Dennoch gelang es, den Verein in der Ille- galitat weiter zu fuhren. Bereits kurz nach dem Zweiten Weltkrieg stellten sich wieder viele Mitarbei- ter in den Dienst der Kinder, so daB der kontinuierliche Wiederaufbau begonnen werden konnte. Obwohl die Ortsgruppe Gratkom einen legitimen Anspruch auf die Liegenschaft besitzt, wird diese im September 1949 der Landes- organisation einverleibt, und die- se bleibt bis 1997 Eigenthmerin. Erst den unermtldlichen Bemti- hungen der derzeitigen Obfrau Heide Strikovic ist es zu verdan- ken, daB der rechtmaBige Eigen- ttimer nun wieder die Ortsgruppe Gratkorn ist. Den Anforderungen der Zeit angepaBt, begann in den 60er und 70er Jahren eine rege Bautatigkeit. So wird 1963 mit dem Bau eines Kinder- schwimmbeckens begonnen,1967 werden das Schwimmbad und die Umkleidekabinen fertiggestellt, und 1972 setzte man - genau 50 Jahre mach der Vereinsgrindung - den Spatenstich fur das neue Ver- einsheim, das bereits ein Jahr spa- ter seiner Bestimmung tibergeben werden konnte. Der Betrieb der Kinderfreunde fand immer gr6Be- ren Zuspruch der Bev61kerung, und das Vereinsheim drohte schon aus allen Nahten zu platzen, da kam die Milliardeninvestition der KNP-Leykam 1995 gerade recht. Ftir ihr Triple-Star Projekt ben6- tigte sic unbedingt das Areal der Kinderfreunde. Nach zahen Vcr- handlungen erklarte sich die KNP- Leykam bereit, einen Ersatzbau vollstandig zu finanzieren. So ge- hen 70 Jahre Kinder- und Jugend- arbeit in der Sportplatzgasse zu Ende, das alte Postgrundsthck am Kirchweg bietet seit 7. September 1996 nicht nur Platz fur ein neues, modemeres und den Ansprtichen der heutigen Jugend gerecht wer- dendes Zentrum, sondem ist auch 91eichzeitig ein zukunftsweisendes Signal weit uber das Jahr 2000 hin- aus.2 Arbeiter beim Bau der neuen Heimstatt der Kinderfreunde, ei- ner Holzbaracke. (Sammlung Strikovic) 2 Vgl, Str!kov!c H - Baumgartner K. (Fled ).1992. Erste Kindergartengruppe vor dem Syzhaus 1924. (Samm- lung Strikovic)
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