Geschichte Gratkorns
DIE E]SENZE]T (750/70® B]S 15 V® CHR.) 1 W. Moc!rijan,1955, S. 8; D. Kram- er, 1981, S. 310. (Die erwahn- ten Funde sind, w!e so vle!e aus Gratkorn, verschollen.) 2 D. Kramer,1992a, S. 9 und M. Kramer,1994, 41f. 3 D. Kramer,1981, S. 310. Am Ubergang von der Spat- bronzezeitzurAlterenEisenzeit, von der Umenfelder- zur Hall- stattkultur, werden markante Wesensztige einer neuen Kultur greifbar, die tiber gute Kontakte zum Osten verfugt und starke Impulse aus dem Mittelmeer- raum erhielt. Diese Kultur, mach ihrem wichtigsten Fundort (Hall- statt) benannt, zeigt noch deutli- che B eharrungstendenzen. Die sich bereits in der Urnen- felderzeit abzeichnende soziale Differenzierung kam nun voll- standig zur Entfaltung. Einer machtigen Aristokratie unter- standen Krieger, Ackerbauern und Viehztichter, Handwerker und Handler, Berg- und Htitten- leute, Freie und Unfreie. Herren- sitze befanden sich auf markan- ten H6hen, so auf den Burgstall- kogel bei Kleinklein. Tausende mehr oder minder machtige Grabhtigel weisen auf diese Kul- tur hin. Strettweg (Strettweger "Kultwagen") oder Kleinklein seinen nur als zwei markante Beispiele genannt. Wieder ist es die Zigeunerh6hle, die anhand von Keramik (Einzel- funde) zumindest die Anwesen- heit von Menschen im Raum Gratkorn wahrend der Alteren Eisenzeit (750/700 bis 500/400 v. Chr.) beweist.I Im Laufe des 5 . Jahrhunderts vor Christus vollzieht sich der Uber- gang von der Spathallstatt- zur La-Tene-Kultur der Kelten. Er- ste keltische Einwanderer haben die Steiermark vermutlich im 4. Jahrhundert v. Chr. erreicht, zu- mindest sind von da an keltische Einfltisse feststellbar.2 Als Fol- ge dieser Keltisierung ist die Ent- stehung eines Stammesbundes der ostalpinen Kelten zu sehen. Wenn auch die Anfange dieses Bundes und die Art seiner poli- tischen Strukturierung unbe- kannt sind, so wird er doch un- ter der Ftihrung der Noriker in den schriftlichen Quellen seit dem 2. Jahrhundert v. Chr. als K6nigreich Norikum erwahnt. Die wirtschaftlichen Produkte dieses K6nigreiches, vor allem aber das norische Eisen, forder- ten enge Handelsbeziehungen (Handelszentrum am Karntner Magdalensberg), die in einem Freundschaftsvertrag nit Rom gipfelten. SchlieBlich wurde das K6nigreich Norikum ohne gr6Beren Widerstand urn das Jahr 16/15 v. Chr. von Rom okkupiert. Einheimische Tradi- tionen wurden jedoch, wie es Namen und Trachten auf Grab- steinen zeigen, noch tiber lange- re Zeit hinweg weitergepflegt. Siedlungsreste (Keramik), die vermutlich der Jtingeren Eisen- zeit (450 bis 15 v. Chr.) zuzuord- nen sind, wurden ebenfalls anlaBlich der Grabungen 1917 und 1923 in der Zigeunerh6hle 8efunden.3
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