Geschichte Gratkorns
werden: Anhand der Untersu- chungen von Graberfeldem las- sen sich in dieser Zeit mehrere soziale Gruppen unterscheiden. Handwerker oder Krieger sind in diesen Grabern etwa durch Werkzeug- oder Waffenbeigaben nachweisbar. Die Kupferzeit (Spatneolithikum, 3.900 bis 2.300/2.200 v. Chr.) kann daher als eigene Epoche verstanden werden. Auf dem Plateau der Kanzel (Katastralgemeinde Gratkom-S t. Veit) 1ieBen sich erst unlangst Uberreste spatkupferzeitlicher (endneolithischer) Siedlungs- tatigkeit feststellen.5 Es ist zu hoffen, daB in absehbarer Zeit die wissenschaftliche Untersuchung eines Teiles des gefthrdeten Are- als m6glich sein wird. Eine dem- entsprechende Initiative scheint bei den betroffenen Grundbesit- zen und Institutionen auf Inter- esse zu stoBen; die Marktge- meinde Gratkom hat sich bereit erklart, im Falle einer Untersu- chung einen namhaften Betrag zur Verfugung zu stellen. Aus der Schottergrube Kicker vor der Kanzel ist der Fund ei- ner Rundnackenaxt aus Seapen- tin bekannt, die naheren Fund- umstande sind jedoch nicht be- kannt.6 Kupferzeitliche Fun- de sind auch bei 1913 durchgefuhrten Aus- grabungen im be- nachbarten Schnei- derloch bei Gratwein (Kupferdolch, ver- zierte Beinanhanger und Keramik) gebor- 8en worden.7 Die Uberreste der jungsteinzeitlichen (kupfer- zeitlichen) Siedlung auf der Kanzel sind durch den Steinbruch akut gefahrdet. Plane ft]r eine vorhergehen- de archaologische Grabung bestehen und werden von der Gemeinde unterstutzt. (Archiv BDA Graz) 5 "Neben unverzierten Wandsttlcken sind 1 Randsttlck mit Tupfen- verzierung, 2 Henke!reste und besonders i Wandsttick mit Furchenstichverzierung zu er- wahnen. We!ters wurden Htltten- iehmbrocken und ca. 20 Silexfragmente, darunter 1 abge- brochene Klinge und 1 k!einer Klingenkratzer gefunden. Fur e!ne nahrere Bestimmung des spariichen, aber relativ einheitl]- chen Fundbestandes ist neben den Silices und der Furchenstich- verzierung auch der 16chrige, seifige, hellgraue Ton zu beach- ten, der spatkupferzeit[ichen (endneo!ithischen) Verg!eichs- funden entspricht." BDA, Landeskonservatorat ftlr Steier- mark, FundDer!cht J6rg Ober- eder. - Entdeckt wurde dieses Bodendenkmal von Mag. W Artner und Mag, J. Obereder` Bei dem Unterschutzstellungs" verfahren ergaben sich, wie so off, kontroversielle Standpunkte. Vgl. 8. Hebert,1995, S. 53; a. Hebert,1997, S 4. 6 Der Fund wird im Landesmuseum Joanneum, Abt. f . Vcr-und Frtih- geschichte, unter cler !nv.-Nr. 15026 aufbewahrt. (VgI. D. Kramer, 1981, S. 291.) 7 D. Kramer,1981, S. 309.
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