30 Gratkorn aktuell 3 / 2024 Der Koglerbildstock Die Marktgemeinde Gratkorn hat 2023 ein digitales 3D-Modell eines besonderen Bauwerks erstellen lassen: den Koglerbildstock. Dieses hohe, historische Bauwerk gegenüber vom Wirtschaftshof ist seit langer Zeit in einem schlechten Zustand. Dank des 3D-Modells und alter Fotografien aus dem Jahr 1893 (Archiv Bundesdenkmalamt), soll der Bildstock restauriert werden und künftig wieder in seinem einstigen Glanz erstrahlen. Im Jahr 1740 errichteten Barbara und Peter Kiendler den Koglerbildstock. Barbara war die jüngste Tochter der Familie Kogler, nach der das Gehöft benannt wurde. Der Bildstock, ein sogenannter Doppelstockbildstock, war einst ein barockes Prunkstück und wurde von einem Barockmaler vollständig bemalt. Diese nebenstehenden Fotografien zeigen die detaillierten Malereien und die Pracht des Bildstocks. Die Bemalungen umfassten Szenen aus dem Leben Marias, die Heilige Dreifaltigkeit und Darstellungen des heiligen Isidor. Die barocken Ornamente und die szenischen Darstellungen waren ein beeindruckendes Zeugnis der Kunst jener Zeit. Der Bildstock verfiel im Laufe der Zeit, da die nachfolgenden Besitzer nicht die Mittel hatten, ihn zu erhalten. Auch die umliegenden Gebäude sind nicht mehr erhalten, nur der Bildstock blieb übrig und ist heute dem Gebäude mit der Aufschrift Antonienhof zugeordnet. Dank der historischen Fotografien und dem neuen 3D-Modell kann der Koglerbildstock nun restauriert werden und seine ursprüngliche Schönheit wiedererlangen. Die Gemeinde Gratkorn hofft, dieses bedeutende historische Kunstwerk bald wieder in seiner vollen Pracht zeigen zu können und bedankt sich bei allen, die zur Erhaltung und Restaurierung dieses kulturellen Erbes beitragen. Für den Ort und alle Menschen: Die Fronleichnamsprozession Die Pfarre Gratkorn zeigte in diesem Jahr eindrucksvoll, dass die Fronleichnamsprozession weit mehr ist als altes Brauchtum. Eine bewusste Mitgestaltung durch eine Gruppe von Pfarrgemeinderätinnen und -räten machte dies sichtbar. Bei diesem Fest geht es um die Menschen im Ort und auf der ganzen Welt. Bei der Prozession wurden an den Stationen wichtige Anliegen thematisiert: Hoffnung in schweren Situationen, Heimat finden in einer lebenswerten Umgebung und eine friedvolle und sichere Zukunft für unsere Kinder. Viele Gruppen und Vereine, darunter die Erstkommunionkinder, die Landjugend, die Katholische Frauenbewegung, der Kameradschaftsbund und die Marktmusik, beteiligten sich aktiv. Durch das Lesen von Texten, Singen, Musizieren und Beten zeigten sie, dass ihnen unser Ort und die Menschen am Herzen liegen. Sie setzen sich für die gemeinsamen Anliegen ein und bitten um Gottes Hilfe und Segen für ihr Tun. Die stimmungsvolle Prozession fand ihren Ausklang am Stand der Imker, wo die Teilnehmenden noch einmal zusammenkamen und die gelungene Veranstaltung feierten.
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