55 Bauherrenmappe | Stand September 2023 Seite 2 von 2 Thermografie Stand: 14.06.2021 Weitere Infos unter: www.ich-tus.at Serviceline: 0316/877-3955 Aufgrund einer thermografischen Aufnahme des Gebäudes kann, anhand einer qualifizierten Interpretation dieser Bilder, eine Aussage über wärmetechnische Schwachstellen am Gebäude gemacht werden. Für eine umfassende Beurteilung des Gebäudes sollte aber ein Energieausweis erstellt werden. Damit können auch verschiedene Sanierungsvarianten erarbeitet und miteinander verglichen werden. Fazit Was kann eine Thermografie nicht? 1. Keinen Energieverbrauch ableiten Es kann keine Aussage über den Gesamtenergieverbrauch oder die Heizlast eines Gebäudes abgeleitet werden. Dafür ist die Erstellung eines Energieausweises oder eine Heizlastberechnung notwendig. 2. Keinen U-Wert berechnen Man kann auf einem Thermogramm erkennen, ob eine Außenwand gedämmt ist oder nicht, aber man kann nicht erkennen, wie viel Dämmung angebracht ist. Auch eine genaue Bestimmung des U-Wertes aufgrund einer Thermografie ist nicht möglich. 3. Keine Energieberatung ersetzen Eine Thermografie kann keine kompetente Energieberatung ersetzen. Die Interpretation von Aufnahmen sollte nur von ExpertInnen durchgeführt werden. Doch nicht immer ist eine Thermografie notwendig. Ein/e Energieberater/in mit Erfahrung kann eine Grobanalyse auch ohne Thermografie-Bilder vornehmen und so Sanierungspotentiale feststellen. Anwendungsbereiche 1. Energetische Bewertung von Bestandsgebäuden Es können der Zustand der Fenster und Fugen sowie die Dämmfähigkeit der Bauteile bewertet und so das Sanierungspotential von Altbauten abgeschätzt werden. 2. Qualitätssicherung im Neubau und nach erfolgter Sanierung Es wird vor allem die ordnungsgemäße Ausführung der Dämmung kontrolliert und eventuelle Lücken, vor allem in Anschlussbereichen, können so aufgedeckt werden. In Verbindung mit einem Blower-Door-Test können Undichtheiten noch besser dargestellt werden. Die Kombination beider Messverfahren ist optimal zum Auffinden von Bauschäden. 3. Innenthermografien Innenthermografien sind eine ideale Ergänzung zu Außenaufnahmen. Damit kann auch eine Bewertung im Dach- oder Kellerbereich vorgenommen werden. Auch Detailuntersuchungen, z.B. in Schimmelbereichen oder zum Auffinden von Luftundichtheiten, sind so möglich. 4. Ortung verdeckter Konstruktionselemente Ein Thermogramm kann helfen, die Lage verdeckter Konstruktionselemente, wie Träger, Mauerwerksanker oder Fachwerk, darzustellen. Ebenso können damit aber auch Heizungsleitungen aufgespürt werden. © Grazer Energieagentur Logo (Beispiel) (Beispiel) (Beispiel) (Beispiel) A A B C Energieausweis für Wohngebäude OIB-Richtlinie 6 Ausgabe: April 2019 SPEZIFISCHER REFERENZ-HEIZWÄRMEBEDARF, PRIMÄRENERGIEBEDARF, KOHLENDIOXIDEMISSIONEN und GESAMTENERGIEEFFIZIENZ-FAKTOR jeweils unter STANDORTKLIMA-(SK)-Bedingungen HWBRef, SK PEBSK CO2eq,SK fGEE, SK HWBRef: Der Referenz-Heizwärmebedarf ist jene Wärmemenge, die in den Räumen bereitgestellt werden muss, um diese auf einer normativ geforderten Raumtemperatur, ohne Berücksichtigung allfälliger Erträge aus Wärmerückgewinnung, zu halten. WWWB: Der Warmwasserwärmebedarf ist in Abhängigkeit der Gebäudekategorie als flächenbezogener Defaultwert festgelegt. HEB: Beim Heizenergiebedarf werden zusätzlich zum Heiz- und Warmwasserwärmebedarf die Verluste des gebäudetechnischen Systems berücksichtigt, dazu zählen insbesondere die Verluste der Wärmebereitstellung, der Wärmeverteilung, der Wärmespeicherung und der Wärmeabgabe sowie allfälliger Hilfsenergie. HHSB: Der Haushaltsstrombedarf ist als flächenbezogener Defaultwert festgelegt. Er entspricht in etwa dem durchschnittlichen flächenbezogenen Stromverbrauch eines österreichischen Haushalts. RK: Das Referenzklima ist ein virtuelles Klima. Es dient zur Ermittlung von Energiekennzahlen. EEB: Der Endenergiebedarf umfasst zusätzlich zum Heizenergiebedarf den Haushaltsstrombedarf, abzüglich allfälliger Endenergieerträge und zuzüglich eines dafür notwendigen Hilfsenergiebedarfs. Der Endenergiebedarf entspricht jener Energiemenge, die eingekauft werden muss (Lieferenergiebedarf). fGEE: Der Gesamtenergieeffizienz-Faktor ist der Quotient aus einerseits dem Endenergiebedarf abzüglich allfälliger Endenergieerträge und zuzüglich des dafür notwendigen Hilfsenergiebedarfs und andererseits einem Referenz-Endenergiebedarf (Anforderung 2007). PEB: Der Primärenergiebedarf ist der Endenergiebedarf einschließlich der Verluste in allen Vorketten. Der Primärenergiebedarf weist einen erneuerbaren (PEBern.) und einen nicht erneuerbaren (PEBn.ern.) Anteil auf. CO2eq: Gesamte dem Endenergiebedarf zuzurechnenden äquivalenten Kohlendioxidemissionen (Treibhausgase), einschließlich jener für Vorketten. SK: Das Standortklima ist das reale Klima am Gebäudestandort. Dieses Klimamodell wurde auf Basis der Primärdaten (1970 bis 1999) der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik für die Jahre 1978 bis 2007 gegenüber der Vorfassung aktualisiert. Alle Werte gelten unter der Annahme eines normierten BenutzerInnenverhaltens. Sie geben den Jahresbedarf pro Quadratmeter beheizter Brutto-Grundfläche an. Dieser Energieausweis entspricht den Vorgaben der OIB-Richtlinie 6 „Energieeinsparung und Wärmeschutz“ des Österreichischen Instituts für Bautechnik in Umsetzung der Richtlinie 2010/31/EU vom 19. Mai 2010 über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden bzw. 2018/844/EU vom 30. Mai 2018 und des Energieausweis-Vorlage-Gesetzes (EAVG). Der Ermittlungszeitraum für die Konversionsfaktoren für Primärenergie und Kohlendioxidemissionen ist für Strom: 2013-09 – 2018-08, und es wurden übliche Allokationsregeln unterstellt. 1 Seehöhe Grundstücksnr. KG-Nr. PLZ/Ort Katastralgemeinde Straße Letzte Veränderung Nutzungsprofil Baujahr Gebäude(-teil) Umsetzungsstand BEZEICHNUNG Planung, Bestand, Ist-Zustand Österreichisches Institut für Bautechnik OIB-330.6-026/19 OIB-Richtlinie 6 OIB-Richtlinie 6 Ausgabe April 2019 Seite 16 von 23 Muster Energieausweis Wohngebäude (WG) Seite 1 © OIB Bauherrenmappe | Stand September 2023
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