Gratkorn aktuell 3 2023

4 Gratkorn aktuell 3 / 2023 Marktgemeinde Gratkorn plant Hochwasserrückhaltebecken und Linearmaßnahmen zur Verbesserung des Hochwasserschutzes in Dultbach und Felberbach. Die Marktgemeinde Gratkorn erarbeitete gemeinsam mit dem Land Steiermark ein umfassendes Projekt zur Verbesserung des Hochwasserschutzes in den Gewässern Dultbach und Felberbach. Das Projekt umfasst den Bau eines Hochwasserrückhaltebeckens sowie verschiedene Linearmaßnahmen zur Reduzierung der Überflutungsgefahr. Aufgrund von immer wiederkehrenden Hochwasserereignissen in den vergangenen Jahrzehnten wurde schon im Jahr 1993 erstmalig ein Generelles Projekt für den Hochwasserschutz Dultbach erstellt. Es stellte sich heraus, dass massive Überflutungsgefährdungen des Siedlungsraumes Dultbach und Felberbach bestehen. Diese wurden durch sich wiederholende Ereignisse immer wieder bestätigt. Auf Basis des Generellen Projektes und sämtlicher damit fortschreitender Planungsarbeiten freut sich die Marktgemeinde Gratkorn, dass es nun gelungen ist, zusammen mit dem Land Steiermark eine Lösung für einen Hochwasserschutz Dultbach und Felberbach auszuarbeiten und diese Anfang Mai 2023 einer wasser- und naturschutzrechtlichen Bewilligung zuzuführen. Für das Hochwasserschutzprojekt mussten die Unterlagen in den letzten Jahren und auf Basis der aktuellen Datengrundlagen mehrfach überarbeitet werden. Abflussuntersuchungen Dultbach und Felberbach und zusätzliche geotechnische Untersuchungen sind wesentliche Bestandteile der Datengrundlagen und Voraussetzung eines erfolgreichen Projektes. Zusätzlich wurde ein Hauptaugenmerk auf ökologische Fragestellungen gelegt. Das Hochwasserschutzprojekt besteht aus einem Rückhaltebecken im Bereich Kloster mit einer Größe von rd. 120.000 m³, bei dem ein hundertjähriger Hochwasserabfluss von rd. 23 m³/s auf rd. 7 m³/s gedrosselt werden muss, damit eine schadlose Abfuhr im Dultbach möglich ist. Dieses Herzstück soll nicht nur als Rückhaltebecken fungieren, sondern auch große Chancen sowohl für gewässer- als auch pflanzenökologische Maßnahmen bieten und als bedeutender Naherholungsraum der Dultstraße und der Umgebung dienen. Bürgermeister Michael Feldgrill äußerte sich zu den geplanten Maßnahmen: „Der Hochwasserschutz in Dultbach und Felberbach ist von entscheidender Bedeutung für die Sicherheit unserer Gemeinde. Mit dem Bau des Hochwasserrückhaltebeckens und den geplanten Linearmaßnahmen schaffen wir nicht nur einen wirksamen Schutz vor Überflutungen, sondern auch einen bedeutenden Naherholungsraum für unsere Bürgerinnen und Bürger.“ Dabei wurden auch schon einige Überlegungen und Konzepte für die Baustellenabwicklungen angestellt, welche möglichst schonend durchzuführen sind. Da jedoch die Abflussmenge von rd. 7 m³/s im Bachbett des Dultbaches untergebracht werden muss, bleiben notwendige zusätzliche Maßnahmen wie Bachbetterweiterungen und Sohlabsenkungen nicht aus. Das gesamte Bachbett wird unter ökologischen Gesichtspunkten neu gestaltet und sämtliche Zufahrtsbrücken werden dabei erneuert. Sämtliche Einbauten sind den neuen Höhen entsprechend anzupassen. Die mittlerweile in die Jahre gekommene Dultstraße wird im Zuge der Bauausführung des Hochwasserschutzprojektes saniert. Die gesamte Baustelle steht vor großen Herausforderungen hinsichtlich der Ausführung. Eine detaillierte Bauphasen- und Bauausführungsplanung ist notwendig. Aus diesem Grund dankt die Gemeinde schon jetzt im Vorfeld für Ihr Verständnis. Da im Bestand ein überwiegender Teil des Hochwasserabflusses des Dultbaches aufgrund des vorliegenden Geländes in Richtung Felberbach abgeleitet wird, ist im Bereich der Salzgitter Mannesmann Stahlhandel Austria GmbH eine Verbindung zwischen Dultbach und Felberbach und entlang der Harter Straße geplant. Dies wurde auch mit sämtlichen Maßnahmen mit dem Verbund im Zuge der Errichtung des MKW Gratkorn abgestimmt, um eine gefahrlose Einleitung der Wässer Dultbach / Felberbach in die Mur zu ermöglichen. Dieser Entlastungskanal wird aufgrund eines sehr flachen Längsgefälles sowohl unter- als auch oberirdisch ausgeführt. Im Bereich Felberbach kommt es ebenfalls zu vereinzelten Maßnahmen in Form von Hochwasserschutzmauern und einer Brückenanhebung in der Kurzgasse. Sobald die wasser- und naturschutzrechtliche Bewilligung vorliegt, wird die Marktgemeinde Gratkorn einen Förderantrag stellen und gleichzeitig sämtliche Ausschreibungsunterlagen zur Vergabe der Bauleistungen vorbereiten lassen. Die Hoffnung, dass die Umsetzung in den Jahren 2025/2026 erfolgen kann, ist sehr groß. Leider ist man jedoch einerseits stark vom Land Steiermark und andererseits von der Republik Österreich als Fördergeber abhängig. Die Fördermittel können bis zu 80 % betragen. Die Marktgemeinde Gratkorn wird alle Möglichkeiten ausschöpfen und das vorrangige Ziel einer hochwasserfreien Dultstraße anstreben. Kloster Dult Hochwasserschutz Dult- & Felberbach

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